Blutdruck senken schützt Gehirn: Demenz ausbremsen
Quelle: apotheken.de | 03.05.2023 | mauritius images / Science Photo Library / Microgen Images

Bereiche für Lernen und Planen geschädigt
Schon lange ist bekannt, dass hoher Blutdruck das Risiko für eine Demenz erhöht. Mithilfe der Kernspintomographie ließen sich auch druckbedingte Veränderungen im Gehirn nachweisen. Diese waren bisher allerdings nur grob darstellbar.
Eine neue Studie zeigt jetzt genauer, wo der dauerhaft erhöhte Blutdruck das Gehirn schädigt. Dazu analysierte eine schottische Forschergruppe bei über 30 000 Männern und Frauen MRT-Aufnahmen, Blutdruckwerte und kognitive Leistungen und prüften diese auf einen Zusammenhang.
In neun Bereichen des Gehirns, die auch mit dem Denken verbunden sind, führte ein erhöhter Blutdruck zu Veränderungen im MRT. Darunter befand sich ein besonders wichtiges Areal, das Putamen: Es beeinflusst nicht nur die Regulation der Bewegung, sondern auch die Lernfähigkeit. Von Schäden betroffen waren aber auch verschiedene Verbindungen zwischen inneren Hirngebieten zur Großhirnrinde. Darunter Fasern, die für die Planung von Aufgaben, die Entscheidungsfindung und das Management von Emotionen wichtig sind.
Hirnschäden passten zu Testergebnissen
Die gefundenen Schäden im Gehirn schlugen sich in der Denkfähigkeit der jeweiligen Testperson nieder. In anderen Worten: Die Ergebnisse in den verschiedenen kognitiven Tests (u.a. zu Lernfähigkeit oder zu komplexen Leistungen wie Planen) passten zu den jeweiligen Schäden in den MRT-Aufnahmen, verdeutlicht die Forschergruppe.
Vor allem den systolischen Druck senken!
Eine langjährige Hypertonie kann offenbar diejenigen Bereiche schädigen, die Menschen für das Denken benötigen. Am stärksten wirkt dabei der systolische Druck – d.h. der erste von den beiden mit dem Messgerät gemessenem Wert. Aber auch ausgeprägte Pulsierungen, also große Unterschiede zwischen diastolischem und systolischem Blutdruck, scheinen eine negative Rolle zu spielen. Der diastolische Blutdruckwert hatte dagegen keinen Einfluss auf die spätere Denkfähigkeit.
Umso wichtiger ist es, den systolischen Blutdruck ausreichend zu senken. Menschen mit zu hohem Blutdruck sollten deshalb ihre Tabletten regelmäßig einnehmen, ihre Werte regelmäßig kontrollieren und sich regelmäßig bei Hausärzt*in oder Kardiolog*in vorstellen. Wer kein eigenes Messgerät hat, hat die Möglichkeit, den Blutdruck in der Apotheke kontrollieren zu lassen. Hat man systolischen Druck und Pulsschwankungen gut im Griff, kann das Gehirn nur profitieren.
Quelle: Ärzteblatt
Mit Yoga gegen Blasenschwäche: Für Männer und Frauen geeignet
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Therapie oft mit Nebenwirkungen behaftet
Blasenschwäche ist weit verbreitet: 15 von 100 Frauen und 10 von 100 Männern sollen in Deutschland davon betroffen sein. Das Risiko, dass die Blase nicht mehr dichthält, steigt mit dem Alter an: Unter den über 65-Jährigen leiden fast 25% daran.
Therapieoptionen gibt es eine Menge: Diese reichen vom einfachen Toilettentraining über die Einnahme von Medikamenten bis hin zu Operationen. Dabei sind Erfolge nicht garantiert – und Nebenwirkungen häufig, etwa bei den Anticholinergika. Diese werden vor allem gegen Dranginkontinenz verschrieben, verursachen aber oft Mundtrockenheit und Verstopfung.
Mit Klang und Yoga an die Blase
Wer die Sache nebenwirkungsfrei selbst in die Hand nehmen möchte, hat die Möglichkeit, seine Blase mithilfe eines app-basierten Interventionsprogramms zu unterstützen. Das sogenannte Yoga of Immortals vereint Übungen für die Beckenbodenmuskulatur, Atemtraining, Klangtherapie und Meditation mit verschiedenen Yoga-Positionen. Und hilft tatsächlich, wie eine US-amerikanische Arbeitsgruppe in einer Studie herausgefunden hat.
258 Männer und Frauen mit Harninkontinenz nahmen an dem App-Programm teil. Der Erfolg wurde nach vier und acht Wochen mit speziellen Inkontinenz-Fragebögen gemessen. Es zeigte sich, dass nicht nur die Häufigkeit des Wasserlassens nachgelassen hatte. Die Teilnehmer*innen berichteten auch, dass seltener und insgesamt weniger Urin unkontrolliert abging. Dadurch wurde der Alltag der Betroffenen enorm erleichtert. Ihre Lebensqualität nahm zu, die Mehrheit von ihnen gab an, sich durch die Yoga-App sehr viel oder viel besser zu fühlen.
Am deutlichsten waren die positiven Auswirkungen bei Menschen mit Stressinkontinenz oder gemischter Inkontinenz, berichten die Forscher*innen. Und von diesen profitierten wiederum diejenigen mit den stärksten Inkontinenzbeschwerden am meisten von der Intervention.
Quelle: Ärztezeitung
Geringes Durstgefühl bei Senior*innen: Tipps für besseres Trinken
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Geringes Durstgefühl
Bei älteren Menschen ist das Durstgefühl oft weniger ausgeprägt. Tritt zu der fehlenden Flüssigkeitszufuhr ein erhöhter Flüssigkeitsverlust, beispielsweise durch starke Schweißbildung oder Durchfallerkrankungen, kann es zu einer Austrocknung des Körpers (Dehydrierung) kommen. Die daraus resultierenden Störungen im Salzhaushalt gehen öfter mit einer Bewusstseinstrübung oder Bewusstlosigkeit einher. Im schlimmsten Fall droht eine Austrocknung.
So trinken Betagte zwei Liter täglich
Doch Senior*innen können einer Austrocknung leicht vorbeugen. „Den Salzverlust durch starkes Schwitzen kann man am besten durch natriumreiches Mineralwasser oder tassenweise getrunkene Gemüse- oder Fleischbrühen wieder ausgleichen“, rät Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer GEK. Auch folgende Tipps helfen betagten Menschen, die tägliche Mindestzufuhr von 2 Litern Flüssigkeit einzuhalten:
Ein eigens erstellter Trinkplan sorgt für ein fast automatischen Trinken über den Tag verteilt.Die erforderliche Trinkmenge für den Tag in Sichtweite stellen.Eine große Flasche Wasser unterwegs immer bei sich tragen.Wasserreiches Obst und Gemüse wie Wassermelonen, Nektarinen oder Pfirsiche sind ebenfalls gute Flüssigkeitsspender.Bei Trinkschwierigkeiten erleichtern Strohhalme oder Schnabeltassen die Aufnahme von FlüssigkeitenFrische Fruchtsäfte können die Trinklust anregen.Leichte Mahlzeiten, beispielsweise Salat, Fischgerichte mit viel Gemüse oder Obst, liegen nicht schwer im Magen und bieten noch Platz für Flüssigkeit.Kleinere aber mehrere Mahlzeiten über den Tag verteilt lassen ebenfalls Kapazität für genügend Getränke.
Bei einigen Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Nierenschwäche ist die Trinkmenge aus medizinischen Gründen begrenzt, um den Körper nicht mit zuviel Flüssigkeit zusätzlich zu belasten. Auch wenn dies gerade im Sommer schwierig ist, sollten Betroffene das von der Ärzt*in angegebene Limit auf 10 Prozent genau einhalten.
Quellen: Barmer
Hüft-TEP bessert Hirnleistung : Bahn frei für mehr Aufmerksamkeit
Quelle: apotheken.de | 16.06.2022 | oneinchpunch/shutterstock.com

Arthrose als Hauptursache für ein neues Gelenk
Jährlich werden in Deutschland über 200.000 Hüftprothesen implantiert. Hauptursache ist die Hüftgelenksarthrose, die meisten Patient*innen sind über 60 Jahre alt. Gelingt die Operation, bessern sich nicht nur Schmerzen und Beweglichkeit. Ein Hamburger Ärzteteam hat herausgefunden, dass man sich mit einer neuen Hüfte auch über eine bessere Hirnleistung freuen kann.
101 Arthrosepatient*innen hatten an der Hamburger Studie teilgenommen. Sie erhielten einseitig ein neues Hüftgelenk und wurden sowohl vor als auch nach der Operation mithilfe neuropsychologischer Tests untersucht. Es stellte sich heraus, dass sich sechs Monate nach dem Eingriff sowohl Aufmerksamkeit als auch Gedächtnis und Konzentration deutlich gebessert hatten.
Langfristige Effekte auf das Gehirn
30 Patient*innen aus der Studiengruppe wurden etwa eineinhalb Jahre später erneut psychologisch getestet. Es zeigte sich, dass die positiven Effekte anhielten, die Hüft-Op die Hirnleistung also längerfristig verbessert hatte.
Offenbar geht der Nutzen einer Hüft-TEP über Schmerzlinderung und körperliche Funktionsverbesserung hinaus, schreiben die Forscher*innen. Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass sich im Gehirn Schmerzen und Kognition bestimmte neuronale Netze teilen. Ist der Schmerz gebannt, ist die Bahn wieder frei – z. B. für mehr Gedächtnisleistung und Konzentration.
Quelle: Springer Medizin Verlag GmbH
Trotz Alter noch fahrtauglich?: Checkliste für den Selbsttest
Quelle: apotheken.de | 20.01.2022 | agefotostock/imago-images.de

Zu unbeweglich für den Schulterblick –
Im Alter sinkt die Leistungsfähigkeit: Die Konzentration lässt nach und das Reaktionsvermögen wird schlechter. Oft kommen Seh- oder Hörstörungen dazu. Und auch die Beweglichkeit ist häufig eingeschränkt, sodass z. B. der gewohnte schnelle Schulterblick Probleme bereitet. Das alles kann beim Autofahren zum Handicap werden.
Deshalb raten Ärzt*innen alten Menschen zu regelmäßigen Gesundheitschecks. Dabei sollten auch die Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden, überprüft werden. Denn einige Wirkstoffe beeinträchtigen die Fahrtüchtigkeit.
Diskreter Selbsttest
Senior*innen können jedoch mit ein paar einfachen Fragen selbst abschätzen, ob sie noch sicher im Verkehr unterwegs sind. Dazu hat die Alzheimer Forschung Initiative eine Checkliste entwickelt. Wird eine oder mehrere der Fragen mit Ja beantwortet, ist es sinnvoll, die Fahrtüchtigkeit mithilfe der Hausärzt*in abklären zu lassen.
Verlieren Sie beim Fahren manchmal die Orientierung?Haben Sie Schwierigkeiten, andere Verkehrsteilnehmer*innen, Ampeln oder Verkehrszeichen zu erkennen und rechtzeitig darauf zu reagieren?Haben Sie Probleme, das Gas-, Kupplungs- oder Bremspedal zu betätigen?Hören Sie Motorengeräusche, Schaltung oder Signale anderer Verkehrsteilnehmer*innen (manchmal) spät oder schlecht?Finden Sie es schwierig, den Kopf zu drehen und über Ihre Schulter zu blicken?Werden Sie im dichten Verkehr oder auf unbekannten Straßen nervös? ? Hupen andere Autofahrer*innen häufig wegen Ihres Fahrverhaltens?Verursachen Sie in letzter Zeit häufiger kleinere oder „Beinahe“-Unfälle?Fühlen Sie sich beim Fahren unsicher?Werden Sie schläfrig oder wird Ihnen schwindelig, nachdem Sie Ihre Medikamente eingenommen haben?
Broschüre bestellen
Dieser Selbsttest ist Teil einer Broschüre, die man bei der Alzheimer Forschung erhalten kann. Darin finden sich zusätzlich Sicherheitstipps und Strategien für ältere Autofahrer*innen und Infos, wie man auch ohne Auto mobil bleibt.
Quelle: Alzheimer Forschung Initiative eV
Der Rollator muss passen!: Stürze vermeiden
Quelle: apotheken.de | 09.12.2021 | Robert Kneschke/Shutterstock.com

Rollatoren sind kein Stigma mehr
Ob im Pflegeheim, im Park oder beim Einkaufen: Rollatoren sind aus dem Alltag kaum noch wegzudenken. Das ist kein Wunder, denn es gibt zahlreiche Gründe, die fahrbare Gehhilfe zu nutzen. Gangunsicherheiten, Gleichgewichtsprobleme und Kraftminderung sind die wichtigsten davon. Aber auch Menschen, die aufgrund schwerer Erkrankung schnell erschöpft sind, profitieren von dem praktischen Fahrgestell.
Um wirklich nützlich zu sein, muss der Rollator richtig ausgewählt und individuell angepasst werden. Bei der Auswahl ist auf folgende Kriterien zu achten:
Größe. Die Größe muss an die Körperhöhe der Nutzer*in angepasst sein. Zur weiteren Individualisierung sind höhenverstellbare Griffe und verstellbare Bremsgriffe wichtig.Gewicht. Eine große Rolle spielt das Gewicht. Schwerere Modelle rollen stabiler, aber leichte sind einfacher zu handhaben. Deshalb muss bei der Anschaffung auch die Kraft der Nutzer*in berücksichtigt werden. Räder. Soll der Rollator vor allem draußen genutzt werden, sind große Räder mit robustem Profil praktisch. Modelle mit einem Vorderrad lassen sich dagegen besonders gut in der Wohnung steuern.Transportmöglichkeit. Wer viel unterwegs ist und den Rollator im Auto mitnehmen möchte, braucht ein Modell, das sich einfach zusammenfalten lässt.Sitzbrett. Viele Rollatoren verfügen über ein Sitzbrett. Vor allem für Menschen, die weitere Strecken damit zurücklegen wollen oder schnell erschöpft sind, ist das eine gute Möglichkeit, sich zwischendurch auszuruhen.Zubehör. Vom Schirmhalter über eine Fahrradklingel bis zum Einkaufskorb lässt sich ein Rollator ganz nach Wunsch ausstatten.
Anpassen vermeidet Stürze
Bei falscher Verwendung kann die beliebte Gehhilfe aber auch schaden. Häufig sieht man, wie Benutzer*innen vornübergebeugt hinter dem Rollator herlaufen, der Schwerpunkt also viel zu weit hinten liegt. Andere gehen auf Zehenspitzen, weil die Armstützen zu hoch eingestellt sind. In solchen Fällen sind Stürze vorprogrammiert.
Um dies zu vermeiden, muss der Rollator individuell angepasst werden. Die Griffe sind so einzustellen, dass sie sich auf Höhe der Handgelenke des herabhängenden Arms befinden. Auch die Bremsen müssen gut zu fassen und zu drücken sein. Zusätzlich ist ein Rollatortraining sinnvoll, z. B. bei der Physiotherapeut*in. Dabei kann man die richtige Körperhaltung lernen und das Gehen mit dem Rolli vorwärts, rückwärts, bergauf und bergab üben. Und weil es gar nicht so einfach ist, auch das Aufstehen und Hinsetzen auf das Sitzbrett.
Kasse zahlt – aber nur das Standardmodell
Ist ein Rollator nötig, kann die Ärzt*in ihn als Hilfsmittel verordnen. Allerdings übernimmt die Krankenkasse nur die Kosten für ein einfaches Modell. Besondere Ausstattungswünsche müssen die Nutzer*innen selbst bezahlen.
Quelle: http://portal.apotheken.de/http://|Springermedizin
Käse und Co. für gesundere Knochen: Die Milch macht´s
Quelle: apotheken.de | 18.11.2021 | Pavel Kubarkov/shutterstock.com

Knochen und Muskeln bauen ab
Alte Knochen brechen leichter als junge. Das liegt vor allem daran, dass im Alter die Knochenqualität abnimmt – häufig sogar bis hin zur Osteoporose. Zusätzlich bauen auch die Muskeln altersbedingt ab, was Gebrechlichkeit und Sturzgefahr nochmals verstärkt und das Risiko für Knochenbrüche weiter erhöht.
Um dem Knochen- und Muskelabbau entgegenzuwirken, sollten alte Menschen viel Kalzium und Eiweiß zu sich nehmen. Eigentlich kein schwieriges Unterfangen - denn Kalzium und Eiweiß sind in Milchprodukten reichlich enthalten. Australische Forscher*innen haben deswegen nochmal genau untersucht, inwiefern regelmäßige Extraportionen von Käse, Milch oder Joghurt Stürzen und Brüchen im Alter vorbeugen.
450 mg Kalzium mehr
An der Studie nahmen 60 Altenheime teil. 30 davon versorgten ihre Bewohner*innen täglich zusätzlich mit durchschnittlich 250 ml Milch plus 20 g Käse oder 100 g Joghurt. Dadurch erhöhte sich die Zufuhr auf etwa 1140 mg Kalzium und 1,1 g/ kg Körpergewicht Eiweiß am Tag. Die anderen 30 Heime änderten nichts an ihrem Speiseplan, wodurch die Bewohner*innen täglich etwa 700 mg Kalzium und 0,9 g/kg Körpergewicht Eiweiß aufnahmen.
Risiko für Hüftfrakturen deutlich gesenkt
Die Extraportion Milch zahlte sich aus. Sie senkte nach fünf Monaten das Risiko für alle Knochenbrüche um 33%, das für Hüftfrakturen sogar um 46%. Auch die Sturzgefahr reduzierte sich deutlich: Stürze traten nach Umstellung des Speiseplans um 11% seltener auf, und das sogar schon nach drei Monaten.
Bei einigen Heimbewohner*innen wurden auch Muskelmasse und Knochendichte gemessen. Beides hatte in der Gruppe der Milchkonsument*innen weniger abgenommen. Täglich eine Extraportion Milch ist deshalb eine einfache Maßnahme mit großer Wirkung, folgern die Autor*innen der Studie. Würde dies in allen Altenheimen beherzigt, ließe sich eine große Anzahl von Knochenbrüchen verhindern.
Quelle: http://|Ärztezeitung
Alarmsysteme schützen Demente : Technische Unterstützung
Quelle: apotheken.de | 11.03.2021 | Ocskay Mark/Shutterstock.com

Brandgefahr und Wasserschäden
Drei Viertel aller Demenzpatienten in Deutschland werden in ihrem häuslichen Umfeld betreut. Dürfen sie dabei noch mit Wasser, Herd und Ofen hantieren, sollte man schützende Alarmsysteme installieren. Smarte Wassermelder zum Beispiel: Sie erkennen übergelaufene Badewannen oder anderes ausgetretenes Wasser und melden dies, z. B mit akustischen Signalen und voreingestellter SMS oder Email an die Kontaktperson. Im Handel sind solche Wassermelder schon ab 30 Euro zu haben.
Herdüberwachungssystem sind teurer. Ab einem Preis von etwa 300 Euro erkennen sie aber nicht nur Rauch, sondern stellen automatisch Herd und Ofen ab. Andere Modelle registrieren, ob sich eine Person bei angestellter Kochplatte vom Herd entfernt hat ? und stellen diese dann ebenfalls aus. Oft wird auch gleichzeitig eine Kontaktperson via Handy alarmiert. Smarte Rauch- und Hitzemelder geben frühzeitig Alarm, wenn es irgendwo zu heiß wird oder sogar raucht, und zwar sowohl akustisch als auch übers Handy.
Medikamenteneinnahme kontrollieren
Selbstständigkeit ist für viele demente Menschen auch bei der Medikamenteneinnahme wichtig. Damit sie ihre Tabletten nicht mehrfach schlucken, sind Medikamentenspender von Vorteil. Elektronische Versionen geben die Pillen nur nach bestimmten Vorgaben, z. B. zu bestimmten Uhrzeiten, frei. Oft sind die Geräte auch mit einem akustischen Erinnerungsalarm versehen und sorgen dafür, dass die Einnahme nicht vergessen wird. Die Preise reichen von 50 bis 300 Euro.
Ortungsgeräte bei Weglauftendenz
Ein weiteres großes Problem bei Dementen ist ihre Weglauftendenz. Verlassen sie verwirrt und orientierungslos ihr häusliches Umfeld, endet dies meist in großangelegten Suchaktionen. Hier können Ortungsgeräte oder GPS-Tracker helfen: Im Browser oder einer Smartphone-App lässt sich in Sekundenschnelle erkennen, wo sich der oder die Vermisste aufhält. Die Systeme gibt es in Form von Handys, Armbanduhren, Schlüssel- oder Kettenanhängern und sogar als Einlegesohlen für Schuhe.
Manche Geräte haben auch die Funktion des Geofencings. Damit legt man einen virtuellen Zaun fest, in dessen Bereich sich die Personen frei bewegen können. Verlassen sie den festgelegten Bereich, werden Angehörige über ein Alarmsignal benachrichtigt.
Türkontakt-Alarme sind eine Alternative zu GPS-Trackern. Dabei wird über Funk das Überschreiten der Türschwelle gemeldet, den Sensor trägt der Patient am Gürtel. Andere Sensoren können an Fenstern und Türen angebracht werden, sie melden z. B., ob diese offen stehen oder geöffnet wurden.
Eine Frage der Ethik
Die Kosten dieser Systeme variieren erheblich. Ist das System mit einem Hausnotruf verbunden, übernimmt in manchen Fällen die Pflegekasse einen Teil. Neben den Kosten sind jedoch vor allem rechtliche und ethische Fragen zu bedenken. Angehörige, die Ortungssysteme anwenden wollen, sollten sich dazu im Vorfeld Rat vom zuständigen Amtsgericht einholen.
Quelle: http://Demenz|SpringerMedizin
Hörvermögen oft falsch eingeschätzt: Vor allem Ältere und Frauen betroffen
Quelle: apotheken.de | 05.11.2020 | Panthermedia/imago-images.de

Eine Frage des Alterns
Schwerhörigkeit wird mit zunehmendem Alter immer häufiger. In Deutschland ist jeder siebte Erwachsene davon betroffen, bei Über-65-Jährigen soll die Rate sogar 50 % betragen. Dabei verschlechtert sich das Gehör stufenweise, beginnend mit Problemen bei lauter Hintergrundkulisse. Mit einer frühzeitig angepassten Hörhilfe lässt sich das breite Spektrum des Hörens meist erhalten. Doch für eine frühe Diagnose ist es hilfreich, wenn der oder die Betroffene das eigene Hörvermögen richtig einschätzt.
Fast jeder 3. Hörschaden unbemerkt
Daran hapert es jedoch bei vielen Menschen, wie eine aktuelle britische Studie an knapp 10 000 Erwachsenen zwischen 50 und 89 Jahren herausfand. In dieser Untersuchung schätzten die Teilnehmer*innen ihr Hörvermögen zunächst selbst auf einer 5-Punkte-Skala ein. Danach absolvierten sie ein Hörscreening und wurden in nicht schwerhörig, mäßig und mittel bis stark schwerhörig eingestuft.
Es zeigte sich, dass 30 % der schwerhörigen Teilnehmer*innen ihre Hörprobleme so nicht wahrgenommen und sich selbst nicht als schwerhörig eingeschätzt hatten. Bei den Personen mit mäßiger Schwerhörigkeit war eine solche falsche Einschätzung signifikant häufiger bei
FrauenMenschen mit niedrigem BildungsniveauMenschen mit hohem Tabak- oder Alkoholkonsum.
Ältere besonders uneinsichtig
Ältere Menschen schätzten ihr Hörvermögen vor allem falsch ein, wenn sie von einer mittleren bis starken Schwerhörigkeit betroffen waren. Verglichen mit den 50-64-Jährigen war das Risiko, die eigene Schwerhörigkeit nicht wahrzunehmen, in der Altersgruppe 65-74-Jahre fast fünfmal und bei den 75-89-Jährigen sogar mehr als sechsmal so hoch.
Hörscreenings statt Selbsteinschätzung
Die deutliche Diskrepanz zwischen Eigenwahrnehmung und objektiven Hörtests zeigt, dass auf Selbstangaben bezüglich des Gehörs kein Verlass ist. Um Schwerhörigkeit effektiv behandeln zu können, sind Hörscreenings unerlässlich, betonen die betonen die britischen HNO-Ärzt*innen.
Quellen: Ärztezeitung, JAMA
9 Tipps für gesunde Augen: Für Klein und Groß
Quelle: apotheken.de | 22.07.2020 | Syda Productions/Shutterstock.com

Früh anfangen mit der Augenpflege
Der Zahn der Zeit nagt nicht nur an Knochen und Gelenken, auch die Augen verändern sich mit dem Älterwerden. Typische Alterserkrankungen des Auges sind beispielsweise die Linsentrübung (Grauer Star) oder die gefürchtete Makuladegeneration, bei der es durch Netzhautveränderungen zu einem fortschreitenden Sehverlust kommt. Das Risiko für altersbedingte Augenerkrankungen lässt sich jedoch mit ein paar einfachen Tipps mindern, betont Augenärztin Andrea Lietz-Partzsch vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands. Und es lohnt sich, schon bei den Kleinsten damit anzufangen.
Regelmäßig bewegen. Bei Mäusen konnten Forscher nachweisen, dass regelmäßiges Training die Netzhaut vor Schäden schützt. Augenärzte gehen davon aus, dass dies auch für Menschen gilt. Sie raten zu Ausdauersport wie Schwimmen, Joggen, Radfahren und Spazierengehen, um Netzhautveränderungen entgegenzuwirken. Gesund ernähren. Vitamine und der Farbstoff Lutein reichern sich in der Netzhaut an und schützen diese wie eine innere Sonnenbrille vor UV-Schäden. Die Wirkstoffe sind vor allem in grünem Gemüse, Obst und Eidotter vorhanden. Nicht rauchen. Eine der effektivsten Schutzmaßnahme für die Augen ist, nicht zu rauchen. Denn Raucher haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an der Altersbedingten Makuladegeneration oder einem Grauen Star zu erkranken. Frische Luft und schweifender Blick. Wer viel am Schreibtisch und PC sitzt, dem droht das Office Eye Syndrom. Durch konzentriertes Starren auf den Bildschirm blinzelt man weniger, und die Augenoberfläche wird weniger mit Tränenflüssigkeit benetzt. Die Folge sind trockene, gereizte Augen. Dagegen helfen Pausen an der frischen Luft und den Blick immer wieder in die Ferne schweifen zu lassen. Regelmäßig zum Augenarzt. Augenschäden lassen sich meist nicht mehr rückgängig machen. Deshalb ist es wichtig, Augenerkrankungen frühzeitig zu erkennen, um das größtmögliche Sehvermögen zu erhalten. Augenärzte raten deshalb zu regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen und Kontrollen beim Augenarzt. Das gilt im Besonderen auch für Kinder: Bis zum 3. Geburtstag ist jedes Kind wenigstens einmal dem Augenarzt vorzustellen. Nur so lässt sich herausfinden, ob das Kind unauffällig schielt oder eine unbemerkte, einseitige Sehschwäche hat. Je früher ein solcher Sehfehler behandelt wird, desto besser lässt er sich korrigieren. Kinder ins Freie schicken! Ausreichend Tageslicht reduziert bei Kindern das Risiko, kurzsichtig zu werden. Ein Aufenthalt von 2 Stunden täglich im Freien reicht dafür schon aus. Smartphone-Nutzung einschränken. Ständiges Konzentrieren auf die Nähe fördert dagegen die Entwicklung der Kurzsichtigkeit. Bis zu 3 Jahre sollten die Kleinen gar kein Smartphone nutzen, im Alter von 4 bis 6 nicht länger als 30 Minuten täglich. Sonnenbrille auch für die Kleinen. Vor allem bei hoher UV-Bestrahlung am Meer oder im Gebirge sollten auch Kleinkinder zum Schutz ihrer Netzhaut eine Sonnenbrille tragen.
Quelle: Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) , www.augeninfo.de