HPV-Impfung schützt vor Krebs: Gefährliche Impfmüdigkeit
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Die HPV-Impfung kann Krebs verhindern - nachweislich. Umso unverständlicher ist es, dass aktuellen Daten zufolge immer weniger Kinder und Jugendliche gegen HPV geimpft werden. Das muss sich ändern, fordern Kinderärzt*innen.Krebs und Genitalwarzen
Humane Papillomaviren (HPV) sind weit verbreitet, fast jeder sexuell aktive Mensch infiziert sich mindestens einmal im Leben damit. Die Viren dringen durch kleine Risse oder Verletzungen in die Schleimhaut ein und vermehren sich dort im Inneren der Zellen. Manche Typen der HPV-Familie sind krebserregend, andere verursachen nur harmlose, aber lästige Genitalwarzen.
Die Impfung gegen das Humane Papillomavirus (HPV) schützt effektiv vor Infektionen mit den häufigsten krebserregenden HP-Virus-Typen. Dadurch werden bei Frauen Gebärmutterhalskrebs, Anal-, Scheiden- und Vulvakarzinome und bei Männern Peniskarzinome verhindert. Außerdem können geimpfte Personen das Virus nicht mehr übertragen. Das bedeutet, dass auch ungeimpfte Sexualpartner*innen indirekt vor Krebs geschützt werden, die Infektionskette unterbrochen wird.
Impfschutz vor dem ersten Verkehr
Der Impfschutz hält nach derzeitigem Kenntnisstand mindestens sieben bis zwölf Jahre an. Wichtig ist, dass die Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgt – also vor der ersten Möglichkeit, sich mit einem HP-Virus anzustecken. Die STIKO empfiehlt sie deshalb Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren.
Inzwischen werden jedoch immer weniger Kinder gegen HPV geimpft. Massiv eingebrochen ist die Impfrate an zum Ende der Corona-Pandemie, wie Versichertendaten der BARMER zeigen: 2022 waren nur noch 60 % der 14-jährigen Mädchen vollständig gegen HPV geimpft, das bedeutet 37 % weniger als im Rekordjahr 2015.
Weit entfernt vom Impfziel der WHO
Kinderärzt*innen sind die ersten Ansprechpartner für die Impfung. Ihr Ziel ist, der WHO-Empfehlung entsprechend 90% der Mädchen gegen HPV zu impfen. Davon ist man allerdings noch weit entfernt. Sie fordern Kampagnen und Schulimpfprogramme, geplant ist auch eine Praxis-App mit automatisierten Impfinformationen.
Die Akzeptanz für die Impfung müsse dringend erhöht werden, unterstrich auch der BARMER-Chef Christoph Straub. Denn das HP-Virus ist für die Hälfte aller virusbedingten bösartigen Tumoren und für fast alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Die Impfung kann Krebserkrankungen und Todesfälle verhindern – das sollte man Eltern und Erziehungsberechtigten immer wieder deutlich machen.
Quellen: Ärztezeitung
Salztropfen verkürzen Schnupfen: Erkältetes Kleinkind
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Wenn sich kleine Kinder mit Schnupfen quälen, leidet die ganze Familie mit – und steckt sich häufig auch noch an. Doch die Schnupfenzeit der Kleinen lässt sich verkürzen: Und zwar mit salzhaltigen Nasentropfen.Stärkere Beschwerden als Erwachsene
Erkältungen sind für Kinder eine große Herausforderung. Sie erkranken viel häufiger daran als Erwachsene, und ihre Beschwerden sind meist ausgeprägter. Oft leiden sie zudem noch länger an ihrem Schnupfen als die Großen.
Die Behandlungsmöglichkeiten sind für kleine Kinder gering. Viele Medikamente sind für sie nicht geeignet oder nicht zugelassen. Manche verringern zwar die Beschwerden, verkürzen aber nicht die Erkrankungsdauer. Ob salzhaltige Nasentropfen Abhilfe verschaffen können, untersuchte kürzlich ein schottisches Team an 407 Kindern im Alter bis zu sechs Jahren.
Zwei Tage weniger Schnupfen
301 dieser Kinder erkrankten im Studienzeitraum an einer Erkältung. 150 von ihnen bekamen von ihren Eltern mindestens 4 Mal täglich hypertone Kochsalzlösung als Nasentropfen verabreicht, und zwar 3 Tropfen in jedes Nasenloch. Die Salzlösung wurde von den Eltern aus Meersalz und Wasser selbst hergestellt, die Konzentration betrug etwa 2,6 %. Die übrigen Kinder erhielten keine salzhaltigen Nasentropfen.
Die 2,6%ige Kochsalzlösung war höchst erfolgreich: Die Kinder der Salzgruppe litten sechs Tage unter ihrer Erkältung, die anderen acht Tage. Zudem brauchten die Salzkinder weniger zusätzliche Medikamente, um ihre Beschwerden zu lindern. Außerdem steckten sich in den Familien, in denen das Kind salzhaltige Nasentropfen erhalten hatte, deutlich weniger Angehörige an.
Ganze Familie profitiert
Mit dieser günstigen und sicheren Maßnahme lässt sich nicht nur die Dauer einer für Kleinkinder oft besonders unangenehmen Erkältung um zwei Tage verringern, resümieren die Studienautor*innen. Da sich weniger Geschwister und Eltern anstecken, profitiert auch die gesamte Familie von der Behandlung. Ein weiterer Pluspunkt: Die Nasentropfen lassen sich mit Wasser und Salz selbst herstellen. Wer das nicht möchte, kann salzhaltige Nasentropfen auch in der Apotheke erwerben. Bevor man sie jedoch bei Kleinkindern einsetzt, sollte man dafür das generelle „Go“ der Kinderärzt*in einholen.
Quelle: Ärzteblatt
Keine Knopfzelle in Kinderhand!: Weil schwere Verätzungen drohen
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Fernbedienungen, Wecker, Kinderspielzeug: Immer mehr elektronisch betriebene Kleingeräte beziehen ihre Energie aus Knopfzellen. Doch die bonbongroßen Batterien sind eine Gefahr für Kleinkinder. Werden sie in den Mund genommen und verschluckt, drohen schwere Verätzungen.Stromfluss löchert Speiseröhre
Babys und Kleinkinder stecken Dinge gerne in den Mund. Vor allem wenn sie klein und gut greifbar sind. Handelt es sich dabei um Plastikperlen oder Cent-Stücke, ist das kein größeres Problem. Die Fremdkörper werden meist einfach wieder ausgeschieden und landen in der Windel, dem Töpfchen oder der Toilette.
Anders sieht das bei Knopfzellen aus. Diese Batterien bleiben aufgrund ihrer Form und Größe besonders leicht in der kindlichen Speiseröhre stecken. Durch die feuchte Umgebung und die Überbrückung von Plus- und Minus-Pol fließt Strom, der die Schleimhaut verätzt. So kann es nicht nur zu Löchern in der Speiseröhre kommen – auch die angrenzenden Blutgefäße und die Luftröhre sind bedroht. Am gefährlichsten sind 3-Volt-Lithiumknopfzellen der Größe CR2032 mit dem Durchmesser von 2 cm. Sie bleiben besonders leicht in der kindlichen Speiseröhre hängen und sind am Großteil der Todesfälle und schweren Verletzungen beteiligt.
Jedes zehnte Kind stirbt
Welche Komplikationen nach Verschlucken von Knopfbatterien besonders häufig sind, hat ein australisches Team untersucht. Ausgewertet wurden 437 Fälle. Die Kinder waren durchschnittlich 1,8 Jahre alt. Von den verschluckten Zellen blieben 80 % in der Speiseröhre stecken, die anderen landen im Magen oder im Darm. Die Kinder litten unter Schluck- oder Atembeschwerden, manche hatten Bauchschmerzen. 23 % entwickelten durch die Verätzungen Fisteln, d.h. Verbindungen zwischen Speiseröhre und Luftröhre, bei 10 % kam es zu einem Speiseröhrendurchbruch. 9% der Kinder starben an den Komplikationen.
Sofort Giftnotruf anrufen
Je später die Knopfzelle aus der Speiseröhre geborgen wird, desto gefährlicher ist die Situation. Nach mehr als sechs Stunden muss man mit größeren langfristigen Schäden rechnen, schreibt das Autorenteam. Umso wichtiger ist es für Eltern, schnell zu reagieren. Beim leisesten Verdacht, dass das Kind eine Knopfzelle verschluckt haben könnte, wird am besten sofort der Giftnotruf angerufen. Dort erfährt man, welche Klinik in der Nähe in der Lage ist, die Knopfzelle mit einem Endoskop aus der Speiseröhre zu fischen.
Damit es gar nicht erst zu solchen Unfällen kommt, hilft nur eins: Augen auf und Knopfzellen an einer für Kinder nicht erreichbaren Ort aufbewahren. Das gilt auch für ausgetauschte Batterien. Sie sollten für die Entsorgung immer an einem kindersicheren Platz gesammelt werden.
Quelle: SpringerMedizin, http://Kinder|Kinder Notfall Bonn
Infektionen im Schwimmbad vorbeugen: Von Ohrspülung bis Freihusten
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Ob Freibad oder Hallenbad: Im Schwimmbadwasser kann man sich einige Infektionen einfangen. Doch mit ein paar Regeln lässt sich Bindehautentzündung, Taucherohr und Blasenentzündung recht gut vorbeugen.Brille tragen und Ohren spülen
Schwimmbadwasser wird mit Chlor desinfiziert und gründlich gefiltert. Leider ist das keine Garantie dafür, dass es keimfrei ist. Denn Badegäste hinterlassen oft so viele Krankheitserreger, dass das Hygienesystem des Schwimmbads überfordert ist.
Besonders häufig nach einem Schwimmbadbesuch sind rote Augen. Meist ist das zugegebene Chlor schuld und die Reizung geht von selbst zurück. Doch man kann sich im Wasser auch mit Viren, Bakterien oder sogar Pilzen anstecken. Dagegen lässt sich vorbeugen, indem man eine Schwimmbrille trägt.
Auch das Ohr ist vom Schwimmbadwasser bedroht. Die Otitis externa, also die Entzündung des äußeren Gehörgangs, ist eine der häufigsten Folgen von Frei- oder Hallenbadbesuchen. Das liegt daran, dass die Feuchtigkeit den Ohrenschmalz auflöst und so Keime eindringen können. In der Folge kommt es zu Jucken, Schmerzen, Nässen und Anschwellen des Ohrs. Verursacher des Bade- oder Taucherohrs sind Bakterien wie Pseudomonas oder Staphylokokken, manchmal stecken auch Pilze dahinter. Gegen solche Infektionen hilft es, die Ohren nach dem Schwimmen mit Leitungswasser zu spülen und mit einer Fettcreme einzureiben.
Duschen und eincremen
Über Schmierinfektion drohen im Schwimmbad die knötchenförmigen Dellwarzen. Diese „Schwimmbadwarzen“ sind zwar keine echten Warzen, aber ebenso ansteckend und vor allem unter Kinder weit verbreitet. Dahinter steckt das Molluscus-contagiosum-Virus. Nach dem Baden gründlich duschen und eincremen soll gegen die Infektion helfen.
Schwimmbadwasser ist oft mit Darmkeimen belastet, die über Fäkalien der Badegäste ins Wasser gelangen. Wird solches Wasser geschluckt, drohen Magen-Darm-Infektionen mit Durchfall, Erbrechen und Bauchkrämpfen. Um Infektionen zu vermeiden, sollte man so wenig Wasser wie möglich schlucken, vor allem in den besonders mit Keimen belasteten wärmeren und weniger tiefen Beckenbereichen.
Wasserlassen und kräftig husten
Frauen fangen sich in Schwimmbädern leicht Scheideninfektionen ein. Das liegt daran, dass der lange Aufenthalt im Wasser manchmal die Balance der gesunden Scheidenflora schädigt. Schwimmen dann Pilze oder Trichomonaden mit, kommt es schnell zu einer Infektion.
Bei Frauen können Bakterien auch gut über die kurze Harnröhre eindringen und eine Blasenentzündung verursachen. Das typische Brennen und vermehrte Wasserlassen beginnt meist knapp einen Tag nach dem Schwimmbadbesuch. Um Infektionen von Scheide und Blase zu vermeiden, gibt es ein paar Tipps:
Nasse Badebekleidung sofort wechseln, um Unterkühlung zu vermeiden. Wasserlassen nach dem Schwimmen spült mit dem Urin eingefangene Keime aus der Harnröhre. Mit Husten nach dem Schwimmen gelingt es, Restwasser und begleitende Keime aus der Scheide zu entfernen.
Quelle: medscape
Hitzefolgen bei Kindern erkennen: Hitzschlag und Sonnenstich
Quelle: apotheken.de | 06.08.2024 | MNStudio/shutterstock.com
Ob im Buggy beim Familienspaziergang oder beim Spielen im Sandkasten: Wenn Babys und Kleinkinder der sommerlichen Sonne zu lange ausgesetzt sind, drohen im schlimmsten Fall ein Sonnenstich oder Hitzschlag. Wie erkennt man die ersten Anzeichen, und, vor allem, was ist dann zu tun?Hitzschlag ist ein Notfall!
Von einem Hitzschlag spricht man, wenn durch die Hitze der gesamte Körper in Mitleidenschaft gezogen wird. Typische Ursache bei Kindern ist das Sitzen im heißen Auto. Auch bei starker Anstrengung in der Sonne droht ein Hitzestau. Begünstigt wird dieser durch schwül-warmes Wetter, weil man dann weniger schwitzt und der Körper nicht abkühlt. Erkennen lässt sich ein Hitzschlag an folgenden Symptomen:
Hochroter Kopf, die Haut ist heiß und trocken, kein SchweißStumpfer Gesichtsausdruck, taumelnder GangKörpertemperatur über 40° CKopfschmerzen, Bewusstseinsstörungen, evtl. Krämpfe oder Bewusstlosigkeit.
Bei einem Hitzschlag ist sofort der medizinische Notdienst zu verständigen. Bis die Notärzt*in kommt, muss das Kind aus der Sonne und in den Schatten gebracht werden. Es soll ruhig liegen, die Beine erhöht. Ist es bei Bewusstsein, darf es vorsichtig etwas trinken.
Beim Sonnenstich trifft es die Hirnhäute
Im Gegensatz zum Hitzschlag ist beim Sonnenstich „nur“ der Kopf des Kindes betroffen. Er entsteht, wenn Nacken oder unbedeckter Kopf starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Die Hitze reizt die Hirnhaut, und es kommt zu folgenden Alarmzeichen:
Heißer und hochroter Kopf bei kühler oder normal temperierter Körperhaut. Auch die Körpertemperatur ist nicht erhöhtStechende Kopfschmerzen, Verwirrtheit und UnruheÜbelkeit und Erbrechen, Schwindel und OhrensausenNackensteifemanchmal Kreislaufbeschwerden und Bewusstlosigkeit.
In leichten Fällen reicht: Raus aus der Sonne, das Kind trinken lassen und ruhig hinlegen. Dabei sollte der Kopf etwas erhöht gelagert werden. Kopf und Nacken dürfen vorsichtig mit feuchten lauwarmen Tüchern gekühlt werden. Bei Kreislaufbeschwerden oder Bewusstlosigkeit muss zusätzlich sofort die Notärzt*in gerufen werden.
Quelle: www.kindergesundheit-info.de
Abgeflachter Kopf beim Baby: Kein Grund zur Panik
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Viele Eltern kennen es: Bei Neugeborenen ist der Kopf am Hinterkopf oder der Seite ungewöhnlich flach. Doch im Normalfall ist dies kein Grund zur Sorge.Beweglichkeit ist wichtig
Der Schädel von Neugeborenen besteht aus mehreren Knochenplatten, die noch nicht fest miteinander verwachsen sind. Und das ist auch gut so: Durch die Beweglichkeit der Knochen kann sich der Schädel etwas verformen. Während der Geburt kann sich der Schädel so dem Geburtskanal etwas anpassen, was den Durchtritt erleichtert. Außerdem wächst das Gehirn im ersten Lebensjahr sehr schnell und der Schädel kann so mitwachsen. Erst im Laufe des Lebens verknöchern die Verbindungen zwischen den einzelnen Schädelknochen.
Flache Knochen sind normal
Doch die Formbarkeit des Schädels in den ersten Lebensmonaten äußert sich auch auf andere Art: Gerade bei Babys, die viel auf dem Rücken liegen und schlafen, flacht der Hinterkopf ab. Der Kopf kann auch an der Seite abflachen, wenn die Neugeborenen viel auf der Seite liegen. Mehr oder weniger starke Asymmetrien am Kopf sind in den ersten Monaten normal. In den meisten Fällen bilden sich diese abgeflachten Stellen bis zum 6. Lebensmonat zurück. Eltern können die Rückbildung unterstützen, beispielsweise in dem sie das Kind beim Stillen auf die andere Seite legen.
Erkrankungen sind selten
Wenn ausgeprägte flache Stellen am Kopf über längere Zeit verbleiben, wird die Kinderärzt*in nach der Ursache forschen. Möglich sind knöcherne und muskuläre, aber auch andere Erkrankungen. Bei bleibenden starken Verformungen ist in manchen Fällen die Behandlung mit einem speziellen Helm möglich. Dieser wird im Einzelfall angepasst und bringt den Kopf über mehrere Monate in die richtige Form.
Quelle: Kinder- & Jugendärzte im Netz
Augen auf bei Kindersonnencreme: Verbotene Weichmacher
Quelle: apotheken.de | 26.06.2024 | mauritius images / Blend Images / Marc Romanelli
Von Kindersonnencremes erwartet man nicht nur, dass sie zuverlässig vor schädlicher UV-Strahlung schützen. Sie sollten auch besonders verträglich sein. Das trifft offenbar nicht immer zu: Ökotest hat in etlichen Produkten gefährliche Weichmacher gefunden.Lichtschutzfaktor 50 empfohlen
Die zarte Kinderhaut ist gegenüber UV-Strahlung ganz besonders empfindlich. Deshalb sollten Babys und Kleinkinder am besten im Schatten bleiben oder mit Kleidung und Sonnencreme vor UV-Strahlen geschützt werden. Beim Sonnenschutz wird meist ein Lichtschutzfaktor über 50 empfohlen. Ökotest hat nun 25 dieser Produkte auf ihre Verträglichkeit getestet (Juni 2024).
Überraschenderweise fanden die Forscher*innen in sieben Sonnenschutzcremes den seit 2019 in der EU verbotenen Weichmacher Di-n-Hexylpthalat (DnHexP).
Die stärkste Verunreinigung wurde in der Kaufland-Kindersonnencreme Bevola Kids Sonnencreme 50+ nachgewiesen.
Spuren von DnHexP waren auch in
Dado-Sens Sun Kids Sonnencreme 50 (Dado-Cosmed), Lacura Sun Kids Sonnenspray LSF50+ (Aldi), La Roche-Posay Anthelios Dermo Pediatrics hydratisierende Lotion 50+ (La Roche-Posay), Ladival für Kinder Sonnenschutzmilch 50+ (Stada), Paediprotec Familiensonnencreme 50+ (Paedi Protect) und Today Sun Kids Sonnencreme sensitiv 50+ (Rewe).
Der Weichmacher DEHP steckte zudem in zwei zertifizierten Naturkosmetikprodukten (Alverde Kids Sensitiv Sonnenbalsam 50 von dm und Lavera Kids Sensitiv Sonnenlotion 50 von Laverana.
Effekte der Weichmacher addieren sich
Weichmacher sind bedenklich, da sie durch eine hormonelle Wirkung die sexuelle Reifung stören können. Außerdem sollen sie bei Kindern das Immunsystem beeinträchtigen und Asthma und Neurodermitis fördern. Die in den Sonnencremes gefunden Konzentrationen seien allein aber noch nicht gesundheitsgefährdend, entwarnt Ökotest. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass Weichmacher additiv wirken, d.h. die Effekte mehrerer Substanzen – wie z. B. aus Spielzeug oder Bodenbelägen - addieren sich.
Es gibt auch Sonnenschutz ohne Weichmacher
Eltern sollten jetzt aufgrund dieser Ergebnisse nicht den Fehler machen, bei ihrem Nachwuchs auf Sonnenschutz zu verzichten, warnt Ökotest. Denn vor allem bei Babys und Kindern ist es wichtig, die Haut vor Sonnenbrand zu schützen und damit das langfristige Hautkrebsrisiko zu reduzieren.
Zum Glück gibt es auch Produkte, die im Ökotest frei von Weichmachern waren. Dazu gehörten z. B. Babylove Sonnenspray sensitive 50+ (dm), Cien Sun Kids Sonnencreme LSF 50 (Lidl), Lavozon Kids Sonnencreme 50 (Müller), Nivea Sun Kids Spray 5in1 50+ (Beiersdorf) und Sundance Kids Sonnenspray 50 (dm).
Quelle: pta heute, Ökotest
Was tun bei Bisswunden?: Ratte, Hund, Katze, Maus
Quelle: apotheken.de | 18.06.2024 | oes/Shutterstock.com
Bisswunden haben es in sich ? im wahrsten Sinne des Wortes. Sie können gefährliche Keime aus dem Tierspeichel enthalten und sind oft viel tiefer, als es den Anschein hat. Um schwere Folgeschäden zu verhüten, sollte deshalb jede Bisswunde von einer Ärzt*in versorgt werden.Von Wundinfektion bis Blutvergiftung
Vor allem Kinder werden von Haustieren oft gebissen, betroffen sind meist Arme und Gesicht. Das liegt nicht nur daran, dass sich die Kleinen gerne mit Hausratte, Hund und Katze beschäftigen und dabei schon aufgrund ihrer Größe den Tiermäulern besonders nah sind. Kinder vergessen auch gern einmal, dass es sich bei ihrem vierbeinigen Spielkameraden um ein Tier handelt. Da sind Missverständnisse vorprogrammiert: Häufig beißt ein Tier zu, wenn es erschreckt, geärgert oder beim Fressen gestört wird.
Doch Tierbisse sind mehr als schmerzhaft. Hund, Katze & Co. übertragen oft menschengefährdende Krankheitskeime mit ihrem Speichel, wodurch sich die Wunde entzündet. Bemerkbar macht sich eine solche Wundinfektion durch die typischen Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung, eitrige Absonderungen und klopfende Schmerzen. Manchmal breitet sich die Infektion auch über die Bisswunde hinaus weiter aus und schädigt tiefere Strukturen wie Sehnen, Nerven oder Muskeln. Gelangen die Erreger in den Blutkreislauf, droht sogar eine Blutvergiftung.
Teuflische Katzenzähne
Katzenbisse sind dabei ganz besonders gefährlich. Die spitzen Schneidezähne unserer Stubentiger dringen sehr tief in das Gewebe ein, wodurch Bakterien bis zu den Sehnenscheiden, Knochen und Gelenke gelangen und diese infizieren können. Dabei ist von außen meist nicht einmal sichtbar, wie tief der Katzenbiss gegangen ist.
Überhaupt ist es bei Tierbissen nicht möglich, von außen zwischen harmlos und gefährlich zu unterscheiden. Denn die Eintrittspforte, also die Bisswunde, kann nicht nur sehr klein sein. Sie verschließt sich auch oft durch Gewebeverschiebungen und erschwert dadurch die Beurteilung von außen erheblich.
Was tun nach einem Biss?
Damit es nach Tierbissen nicht zu Folgeschäden kommt, geben Unfallchirurgen folgen Rat:
Egal ob Ratte, Katze oder Hund zugebissen hat, jeder Tierbiss verdient ärztliche Behandlung. Und zwar so schnell wie möglich, damit die Ärzt*in die frische Wunde sehen und beurteilen kann.Immer den Impfpass mitnehmen, damit die Ärzt*in den Impfstatus prüfen kann. Und zwar sowohl den Impfpass des Kindes als auch den Impfpass des Haustieres.Auch harmlos erscheinende, bereits von der Ärzt*in versorgte Bisswunden aufmerksam kontrollieren. Bisswunden können sich auch noch Tage später aus der Tiefe heraus entzünden. Bei entsprechenden Anzeichen (Rötung, Schwellung, Schmerzen, Eiter) die Ärzt*in unbedingt sofort erneut aufsuchen.
In der Arztpraxis wird die Wunde dann gereinigt, desinfiziert und der Impfstatus von Mensch und ggf. Tier (Tetanus und Tollwut) abgeklärt. Häufig werden Kinder mit Bissverletzung auch stationär aufgenommen und mit Antibiotikainfusionen behandelt. Bei großen Bisswunden ist manchmal sogar eine Operation erforderlich, um geschädigtes oder abgestorbenes Gewebe zu entfernen und den zurückgebliebenen Defekt plastisch zu decken.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie
Fluoridlack auf Kasse: Für alle Kinder unter 6
Quelle: apotheken.de | 30.05.2024 | mauritius images / Cavan Images
Fluoride machen den Zahnschmelz hart und schützen so vor Karies. Als Kassenleistung gab es den schützenden Lack aber bisher nur für bestimmte Kinder. Das hat sich nun geändert.Schutzschicht auf dem Zahnschmelz
Fluoride haben für die Zähne eine ganz besondere Bedeutung: Zusammen mit Kalzium bilden sie eine schützende Schicht auf den Zahnschmelz. Das beugt Angriffen durch Bakterien und Säuren vor. Außerdem helfen Fluoride beim Einbau des festigenden Kalziumphosphats in den Zahnschmelz und fördern damit die Reparatur von kleinen Defekten. Das alles zusammen führt dazu, dass Fluoride vor Karies schützen – was in vielen Studien bewiesen ist.
Kleine Kinder sind besonders kariesgefährdet, denn sie können ihre Zähne noch nicht so gut putzen. Doch gerade beim Milchgebiss ist es wichtig, dass es gesund bleibt. Deshalb empfehlen Zahnärzt*innen die Gabe von Fluoriden, sei es in spezieller Kinderzahnpasta oder als Tabletten. Wichtig dabei: Fluoridzahnpasta und Fluoridtabletten dürfen nicht kombiniert angewendet werden, sonst droht leicht eine Überdosierung mit Fluor.
Vier Mal im Jahr Zähne lackieren lassen
Fluoridlack ist eine weitere Möglichkeit, die kleinen Zähne zu schützen. Er darf zusätzlich zu Fluoridtabletten oder -zahnpasta angewendet werden. Aufgetragen auf die Zähne wird der Lack von der Zahnärzt*in, idealerweise zwei Mal pro Halbjahr.
Bisher hat die Kasse das nur für Kinder unter drei Jahren und für 3- bis 6-Jährige mit Karies oder hohem Kariesrisiko bezahlt. Seit April dieses Jahres haben nun alle Kinder im Alter bis 6 Jahre Anspruch auf den Lack – und zwar zwei Mal pro Kalenderhalbjahr.
Quelle: Ärztezeitung
Stillen reduziert Blutkrebs-Risiko: Baby an die Brust!
Quelle: apotheken.de | 22.05.2024 | mauritius images / Westend61 / Irina Heß
Krebs ist bei Kindern zum Glück selten. Wenn sie aber daran erkranken, entwickeln sie häufig eine Leukämie. Diesem Blutkrebs kann offenbar mit Stillen vorgebeugt werden.Daten von 300 000 Kindern analysiert
Schon länger gibt es Hinweise darauf, dass gestillte Babys im Kindesalter seltener Krebserkrankungen entwickeln als ungestillte. Größere Studien dazu gab es bisher allerdings nicht. Um hier mehr Klarheit zu schaffen, hat eine dänische Arbeitsgruppe die Daten von über 300 000 Kindern des dänischen Kindergesundheitsregisters analysiert. Die Beobachtungszeit dauert von der Geburt bis längstens zum 15. Lebensjahr des Kindes.
331 Kinder erhielten im Alter von ein bis 14 Jahren eine Krebsdiagnose, das Durchschnittsalter dabei betrug 4 Jahre. Am häufigsten war Blutkrebs, 122 (37%) der Kinder erkrankten daran. Bei zwei Drittel von ihnen handelte es sich um eine akute lymphoblastische Leukämie (ALL). Die übrigen Kinder litten an Tumoren des zentralen Nervensystems oder an soliden Tumoren, bei denen z.B. Leber, Auge, Niere oder Darm betroffen waren.
Mindestens drei Monate voll stillen
Im dänischen Kindergesundheitsregister werden auch die Daten zur frühkindlichen Ernährung dokumentiert. Daraus errechneten die Forschenden, dass Stillen vor Blutkrebs schützt, und zwar insbesondere vor einer ALL. Wurden die Kinder über mehr als drei Monate hauptsächlich gestillt, verringerte sich ihr Blutkrebsrisiko um 34% im Vergleich zu den Kindern, die kürzer oder gar nicht gestillt worden waren. Auf die Entwicklung anderer Tumoren hatte das Stillen keinen Einfluss.
Darmmikrobiom als schützende Ursache?
Der positive Einfluss des Stillens beruht womöglich auf dem Darmmikrobiom, also auf den Bakterien, die den Darm bewohnen. Denn es hat sich gezeigt, dass an ALL erkrankte Kinder eine andere Darmflora haben als gesunde Gleichaltrige. Genaueres dazu muss jedoch noch erforscht werden.
Auch wenn die ALL zu den häufigsten Krebsarten bei Kindern gehört, ist sie trotzdem sehr selten, kommentiert eine Expertin die Studie. Ob das verringerte Risiko einer ohnehin seltenen Erkrankung Mütter dazu bringt, länger voll zu stillen, hält sie für unwahrscheinlich. Dennoch sei das Ergebnis ein weiterer Vorteil, der die entscheidende Bedeutung des Stillens ergänze.
Quelle: Springer Medizin