Schon gewusst?

Gassigehen senkt Sturzrisiko: Hund anleinen und losmarschieren

Quelle: apotheken.de | 19.02.2025 | mauritius images / Westend61 / Xavier Lorenzo
 Der tägliche Hundespaziergang tut Senior*innen in vielerlei Hinsicht gut. Der tägliche Hundespaziergang sorgt bei Frauchen und Herrchen nicht nur für Bewegung und frische Luft. Ältere Menschen profitieren auch davon, dass ihr Sturzrisiko sinkt.

Gut für Herz und Gehirn

Hunde sind für die Gesundheit des Menschen in vielerlei Hinsicht nützlich. Bereits 15 Minuten Gassigehen täglich verringern das Schlaganfallrisiko, wie aktuelle Studien zeigen. Doch nicht nur das Herz-Kreislauf-System profitiert von der vermehrten Bewegung. Auch die Gefahr hinzufallen nimmt durch regelmäßige Spaziergänge mit dem Hund deutlich ab.

Das haben irische Forschende in einer Langzeitstudie mit gut 4000 Personen herausgefunden. Die über 60-jährigen Männer und Frauen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Gruppe 1 waren diejenigen, die mindestens vier Mal pro Woche mit ihrem Hund einen Spaziergang machten. Gruppe 2 bestand aus den Personen, die keinen Hund hatten oder nur unregelmäßig auf Gassitour gingen.

Deutlich weniger Stürze und Angst davor
Verglichen wurden die beiden Gruppen in puncto Sturzhäufigkeit, Angst vor Stürzen und ihren Angaben zur Beweglichkeit. Außerdem unterzogen sich alle Teilnehmenden dem Timed-up-and-Go-Test (TUG). Damit kann man insbesondere bei älteren Menschen Mobilität und Sturzrisiko messen.

Das Ergebnis: Regelmäßige Gassigänger*innen schnitten beim TUG deutlich besser ab. Sie waren aber nicht nur im Test mobiler. Sie erfreuten sich nach ihren eigenen Angaben auch insgesamt einer besseren Beweglichkeit. Zudem stürzten sie im Studienzeitraum auch seltener aus unbekannten Gründen. Passend dazu hatten sie weniger Angst vor dem Hinfallen. Das ist besonders wichtig, denn diese Angst hält alte Menschen oft von körperlicher Aktivität ab.

Zum Gassigehen ermutigen
Ältere Menschen sollten deshalb ermutigt werden, regelmäßig mit ihrem Hund spazieren zu gehen, sagen die Forschenden. Das erhält nicht nur die Beweglichkeit, es senkt auch die Zahl der Stürze – die im Alter oft mit einer Oberschenkelhalsfraktur enden können.

Quelle: Ärztezeitung

Blasenentzündung im Winter: Arzneitees und Wärme helfen

Quelle: apotheken.de | 18.02.2025 | Yulia Sverdlova/Shutterstock.com
 Viel Trinken ist bei Blasenentzündungen besonders wichtig - denn die Flüssigkeit spült die Bakterien aus der Blase.Kurze Jacken und kalte Füße – im Winter gibt es genügend Gelegenheiten, sich eine Blasenentzündung zuzuziehen. Das hilft.

Ständiger Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen
Eine kalte Bank, nasse Füße oder eine zu kurze Jacke: Wer im Winter nicht aufpasst, kühlt schnell aus. Doch dadurch verengen sich die Gefäße und das Becken wird weniger durchblutet. Damit kommen auch die weißen Blutkörperchen - die Abwehrzellen des Körpers – nicht mehr zu ihrem Einsatzort. Keime können so ungehindert eindringen und sich in der Harnröhre vermehren und eine Blasenentzündung verursachen. Anzeichen sind ständiger Harndrang, brennende Schmerzen beim Wasserlassen sowie geringe Urinmengen.

Was tun bei einer Blasenentzündung?
Wer die ersten Anzeichen einer Blasenentzündung bemerkt, sollte viel trinken. Denn durch die hohe Trinkmenge wird viel Urin produziert – und der spült die krankmachenden Bakterien bei jedem Toilettengang aus der Blase aus. Geeignet sind Wasser, aber auch Arzneitees mit Kamille, Salbei oder Goldrutenkraut. Tees mit Bärentraubenblättern wirken sogar antibakteriell. Allerdings sollten sie nicht länger als 1 Woche angewendet werden, denn dann drohen Nebenwirkungen. Zusätzlich helfen den Betroffenen Wärme und Ruhe.

Ab wann zur Ärzt*in?
Dauern die Beschwerden allerdings länger als 2-3 Tage an, ist der Gang zur Ärzt*in notwendig. Auch Symptome wie hohes Fieber, blutiger Urin und Schmerzen in der Nierengegend sind Warnsignale für eine Nierenbeckenentzündung und sollten dringen ärztlich abgeklärt werden. Schwangere, Diabetiker, Kinder und Männer warten am besten nicht zu lang und gehen lieber gleich in die Hausarztpraxis, denn bei ihnen verläuft eine Blasenentzündung oft schwer.

 Quellen: Barmer Presse-Newsletter, Deutsche Apotheker Zeitung

Koffeinkick für volles Haar?: Haarwuchsmittel unter der Lupe

Quelle: apotheken.de | 17.02.2025 | docent/Shutterstock.com
 Männer sind häufiger als Frauen vom erblichen Haarausfall betroffen. Erblich bedingter Haarausfall ist weit verbreitet. Viele Betroffene versuchen, mit Koffeinshampoo gegen die Geheimratsecken und die Halbglatze anzugehen. Doch wirken die Mittel überhaupt?

Haarausfall oft erblich bedingt
Erblich bedingter Haarausfall ist ein häufiges Problem: Bis zu 80% der Männer und 50% der Frauen leiden darunter. Die Anzahl der Betroffenen steigt mit dem Alter an. In einigen Fällen sind aber auch schon Jugendliche von dem Haarverlust betroffen. Wo genau die Ursache für den erblichen Haarausfall liegt, ist noch nicht endgültig geklärt. Am ehesten ist das Hormon Dihydrotestosteron verantwortlich. Es ist eng verwandt mit dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron und beeinflusst die Haarwurzel. Je nach genetisch bedingter Empfindlichkeit der Haarwurzel, ist der Haarausfall unterschiedlich ausgeprägt.

Ergebnisse aus dem Reagenzglas
Neben Medikamenten wie Finasterid oder Minoxidil bewerben Hersteller auch Shampoos oder Tinkturen mit Koffein als wirksames Mittel gegen Haarausfall. Denn in Laborstudien hat sich Koffein als Haarwuchsmittel bewährt. Es fördert zum Beispiel die Durchblutung und damit die Versorgung der Haarwurzel mit Nährstoffen. Die Erkenntnisse stammen jedoch aus Studien, bei denen einzelne Haarfollikel im Reagenzglas beobachtet wurden. Die Ergebnisse sind deshalb nicht ohne weiteres auf das Haar auf dem Kopf Menschen übertragbar.

Aussagekräftige Studien fehlen
Ob Koffein auch praktisch wirkt, ist noch nicht geklärt. Nur eine Studie, die nach strengen wissenschaftlichen Regeln durchgeführt wird, könnte die Wirksamkeit des Koffeins beweisen. Bisher gibt es aber nur Studien, die erhebliche Mängel bei der Durchführung aufweisen. Dadurch könnten die Ergebnisse verzerrt oder sogar falsch sein. In der Leitlinie zur Behandlung des erblichen Haarausfalls für Ärzt*innen wird Koffein deshalb noch nicht empfohlen. Ob Koffein in eine aktuellere Version der Leitlinie aufgenommen wird, bleibt abzuwarten.  

Quellen: Medizin transparent, Kische et al. 2017, Dressler et al. 2017, Leitlinie

Mehr ungewollte Schwangerschaften durch Apps?: Britische Studie untersucht Schwangerschaftsabbrüche

Quelle: apotheken.de | 14.02.2025 | mauritius images / SeventyFour Images / Alamy / Alamy Stock Photos
Immer mehr Frauen nutzen Apps zur SchwangerschaftsverhütungNatürliche Verhütungsmethoden werden immer beliebter. In Großbritannien ist parallel dazu die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche gestiegen.

Apps helfen bei der Dokumentation
Natürliche Verhütungsmethoden funktionieren gänzlich ohne Medikamente. Sie beruhen meist darauf, dass Frauen regelmäßig ihre Köpertemperatur messen und die Beschaffenheit des Vaginalsekrets bestimmen – denn kurz vor dem Eisprung verflüssigt sich das Vaginalsekret, und mit dem Eisprung steigt die Körpertemperatur um etwa 0,2° C. Frauen, die natürliche Verhütungsmethoden anwenden, müssen diese Daten erfassen und dokumentieren, um ihren Zyklusstand zu erkennen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Apps, die dabei weiterhelfen.

Anteil natürlicher Verhütungsmethoden gestiegen
In Großbritannien berät das British Pregnancy Advisory Service Frauen vor einem Schwangerschaftsabbruch. Dabei werden die Schwangeren auch befragt, welche Verhütungsmethoden sie angewendet haben. Der Anteil von Frauen, die natürliche Verhütungsmethoden vor der unerwünschten Schwangerschaft angewendet haben, ist dabei gestiegen – von 0,4 % auf 2,5 %. Auch ist das Durchschnittsalter dieser Frauen gesunken, von 30 Jahren auf 27 Jahre.

Viele verhüten gar nicht
Insgesamt ist der Anteil natürlicher Verhütungsmethoden damit noch immer gering. Gefallen ist der Anteil der Frauen, die vor der unerwünschten Schwangerschaft mit der Pille verhütet haben, aktuell sind es 11,3 %. Stark gestiegen hingegen ist die Anzahl an Frauen, die gar keine Verhütungsmethode angewendet haben, und zwar von 55,8 % (2018) auf 69,6 % (2023). Gleichzeitig ist die Zahl an Schwangerschaftsbrüchen in der Zeit gestiegen.

Ob die höhere Anzahl unerwünschter Schwangerschaften nun an der Wahl der Verhütungsmethode liegt, an der Entscheidung dagegen oder an anderen Gründen, darüber hat die Studie keine Aussage getroffen

Quelle: Ärzteblatt

Sodbrennen bei Schwangeren löschen : Saures Aufstoßen

Quelle: apotheken.de | 13.02.2025 | mauritius images / Yuri Arcurs / Alamy / Alamy Stock Photos
 Schwangere leiden sehr häufig unter Sodbrennen.Fast alle Schwangeren machen spätestens im dritten Trimenon mit Sodbrennen Bekanntschaft. Von der Mahlzeitenplanung über Kaugummikauen bis hin zur Einnahme von Flohsamen lässt sich dagegen einiges tun. Reicht das nicht, können Antazida helfen.

Sodbrennen vorprogrammiert
Schwangere leiden sehr häufig unter Sodbrennen. Ursache dafür sind mehrere Faktoren: Zum einen sorgt das Schwangerschaftshormon Progesteron dafür, dass die Muskulatur der inneren Organe gelockert wird. Das ist wichtig, damit die Gebärmutter nicht zu früh mit Kontraktionen beginnt. Gelockert wird allerdings auch die Muskulatur des unteren Speiseröhrenverschlusses. Dadurch fließt leichter saurer Mageninhalt in die Speiseröhre zurück. Zusätzlich drückt die immer größer werdende Gebärmutter von unten auf den Magen und fördert damit ebenfalls das Aufsteigen des Magensaftes.

In der Folge kommt es zu Sodbrennen mit saurem Aufstoßen und einem brennenden Gefühl hinter der Brust und im Rachen. Manchmal leiden die Betroffenen auch unter Reizhusten, Heiserkeit und Magenschmerzen. Insgesamt kann Sodbrennen den Alltag der Schwangeren sehr stark beeinträchtigen.

Kleine Portionen und bequeme Kleidung
Zum Glück gibt es einige Möglichkeiten, das Sodbrennen mit Verhaltensweisen zu lindern. Schwangeren wird beispielsweise geraten,

bequeme und weit geschnittene Kleidung zu tragen, um den Bauch nicht noch von außen einzuschnüren. sich nach dem Essen nicht gleich hinzulegen und etwa ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen. Im Liegen wird das Aufsteigen der Magensäure noch begünstigt. mit erhöhtem Kopfteil zu schlafen, um das Aufsteigen der Magensäure zu erschweren. die Mahlzeiten auf mehrere kleine Portionen am Tag zu verteilen, um Druck durch einen zu vollen Magen zu vermeiden.

Manche Speisen und Getränke fördern die Bildung von Magensäure und sollten deshalb von Schwangeren nur in Maßen verzehrt werden. Dazu gehören Zitrusfrüchte, Essig und Zwiebeln, Koffein, Pfefferminz- und Früchtetee und kohlensäurehaltige Getränke.

Kaugummi und Kartoffeln sind hilfreich
Empfehlenswert bei Sodbrennen ist das Lutschen von zuckerfreien Bonbons oder Kaugummi, weil der dadurch aktivierte Speichelfluss die Magensäure verdünnt. Lindernd wirken auch stärkehaltige Lebensmittel wie Kartoffeln, Zwieback oder Bananen. Ballaststoffe wie Chia-, Floh- und Leinsamen nehmen zudem als Quellstoffe überschüssige Magensäure auf.

Reicht das alles nicht aus, können Antazida helfen. Sie neutralisieren die Magensäure, indem sie Salze bilden. Viele Präparate sind für den kurzzeitigen Gebrauch in der Schwangerschaft zugelassen. Da sie jedoch mit zahlreichen anderen Medikamenten wechselwirken können, sollte man sich dazu in der Apotheke beraten lassen.

Eine weitere Alternative sind Protonenpumpenhemmer. Sie hemmen die Produktion der Magensäure in der Magenschleimhaut sehr effektiv. Aufgrund möglicher Nebenwirkung sollten sie in der Schwangerschaft aber nur nach Rücksprache mit der behandelnden Ärzt*in eingenommen werden.

Quelle: pta heute

Früher mit dem Zukleben starten: Sehschärfe beim Schielen retten

Quelle: apotheken.de | 12.02.2025 | mauritius images / EyeEm / Steve Guessoum
 Damit die Sehschärfe nicht verloren geht, muss Schielen frühzeitig behandelt werden.Erst vier bis sechs Monate Brille tragen und dann das gesunde Auge abkleben – das ist die Strategie für die meisten Schielkinder. Doch offenbar entwickelt sich die Sehschärfe besser, wenn man deutlich früher mit dem Zukleben beginnt.

Sehschärfe und räumliches Sehen in Gefahr
Schielen bei Kleinkindern muss frühzeitig behandelt werden. Unterlässt man es, drohen langfristig Folgen: So verringert sich nicht nur die Sehschärfe. Auch das räumliche Sehen wird beeinträchtigt. Unbehandelte Schielkinder entwickeln deshalb oft Schwierigkeiten beim Lesen und können sich in der Schule nicht gut konzentrieren.

Momentan bekommen Schielkinder meist einige Monate lang eine Brille, um die Sehschärfe zu verbessern. Danach wird mit dem Zukleben des gesunden Auges gestartet (Okklusionstherapie). Dadurch zwingt man das schielende Auge, sich mehr anzustrengen und aktiv zu sehen. Auf diese Weise wird seine Sehkraft trainiert und verbessert. Die Abklebedauer variiert, meist beträgt sie zwischen zwei und sechs Stunden täglich.

Drei Wochen Brille, dann kleben
Offenbar ist es für die Augen besser, wenn die Okklusionstherapie deutlich früher beginnt. Das haben britische Ärzt*innen in einer Studie mit 334 Kindern zwischen vier und sechs Jahren herausgefunden. 170 von erhielten die Standardtherapie – also 18 Woche Brille, danach 24 Wochen zusätzliches Zukleben. Bei 164 Kindern wurde dagegen mit dem Zukleben schon nach drei Wochen Brilletragen begonnen.

Beim Einstieg in die Studie und zwölf und 24 Wochen nach Beginn des Zuklebens wurde bei den Kindern die Sehschärfe gemessen. Die Kinder mit der frühen Okklusionstherapie schnitten dabei deutlich besser ab. Das war auch längerfristig so: Der Unterschied zwischen Frühklebern und den Kindern mit der langen Brillenphase war auch noch nach der 24. Woche nachweisbar.

Eltern zufrieden, Kinder weniger
Das frühe Abkleben nach nur drei Wochen Brilletragen bringt in puncto Sehschärfe also mehr als das Abkleben nach 18-wöchiger Brillenphase. Die Eltern der Kinder waren zu 83% zufrieden mit der Therapie. Die Kinder selbst fanden das Abkleben generell nicht so toll. Zufrieden laut Smiley-Skala waren damit nur 37%.

Auch wenn kleine Kinder das Zukleben ihres gesunden Auges nicht mögen: Die Forschungsgruppe rät aufgrund der Daten, vor allem bei Schielkindern mit schwerer Sehschwäche oder mit stark unterschiedlicher Brechkraft beider Augen frühzeitig mit dem Zukleben zu beginnen. Eine ausgedehnte Brillenphase sehen sie am ehesten bei den Kindern als angebracht, die unter 5 Jahre und 4 Monate alt sind und nur eine geringe Sehschwäche aufweisen.

Quelle: Ärztezeitung

Mit Honig gegen Husten: Natürlicher Helfer

Quelle: apotheken.de | 11.02.2025 | Ukrainian News/imago-images.de
 Honig gegen Husten hat sich auch in Studien bewährt.In der Karnevalszeit verbreitet sich niicht nur gute Laune, auch Erkältungen haben Hochsaison Doch nicht jede Atemwegsinfektion muss auch mit Medikamenten behandelt werden. Eine Studie aus Oxford empfiehlt stattdessen ein altes Hausmittel.

Besser als übliche Erkältungsmittel?
Bei vielen Deutschen kommt er regelmäßig auf den Tisch: Honig. Dass Honig aber nicht nur so manches Frühstück versüßt, sondern auch medizinisch wirksam ist, vermuten Wissenschaftler*innen schon seit langem. Eine Gruppe der Oxford University Medical School hat das Naturprodukt nun genauer unter die Lupe genommen. Um herauszufinden, wie gut Honig bei Atemwegsinfekten hilft, haben sie 14 Studien mit 1761 Teilnehmern systematisch ausgewertet. Als Vergleich diente die Therapie mit üblichen Erkältungsmedikamenten, also etwa Schleimlösern, Hustenmitteln und Schmerzmitteln.

Erkältungsmittel mit Zusatzeffekt
Der Einsatz von Honig könnte auch einen weiteren positiven Nebeneffekt haben: einen geringeren Einsatz von Antibiotika. „Infektionen der oberen Atemwege sind der häufigste Grund für Verschreibung von Antibiotika“, erklärten die Forscher*innen. Da aber meist Viren hinter den Symptomen stecken, sind Antibiotika oft wirkungslos. Umso mehr interessierte die Forscher, ob der Honig eine wirksame Therapieoption sein könnte.

Sicher und wirksam
Zwar wiesen einige der ausgewerteten Studien methodische Schwächen wie eine fehlende Kontrollgruppe auf. Die Wissenschaftler*innen überzeugte das Ergebnis aber dennoch. Insbesondere bei Husten war der Honig den üblichen Therapien überlegen. Zwei Studien zeigten, dass die Erkältungssymptome durch seinen Einsatz um 1 bis 2 Tage verkürzt wurden. Hinzu kommt, dass Honig so gut wie keine Nebenwirkungen hat. „Honig könnte daher eine Alternative darstellen, wenn Ärzt*innen etwas verschreiben wollen, um Symptome der oberen Atemwege sicher zu behandeln“, lautete das Fazit der Forscher*innen.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt


Medikamentenkauf im Ausland: Vorsicht Falle!

Quelle: apotheken.de | 10.02.2025 | mauritius images / Svitlana Hulko / Alamy / Alamy Stock Photos
 Mit einem korrekten Rezept kann man auch im EU-Ausland verschreibungspflichtige Medikamente erhalten.Wer im Ausland Medikamente kauft, muss allerhand beachten. Das fängt bei Zollgebühren an und hört beim Risiko, Fälschungen zu erwerben, auf.

Rezept von EU-Arzt gilt in der ganzen EU
Medikamente vergessen, verloren oder gar nicht erst genug eingepackt: Wenn man im Ausland ein rezeptpflichtiges Arzneimittel benötigt, kann es kompliziert werden. Im besten Fall hat man sich schon zu Hause vorsorglich ein Rezept ausstellen lassen. Glücklicherweise kann ein korrekt ausgestelltes Rezept von einer in der EU praktizierender Ärzt*in in allen EU-Ländern eingelöst werden. Hat man kein Rezept dabei, muss man sich eines in einer ortsansässigen Arztpraxis ausstellen lassen.

Hamsterkäufe sind verboten
Manche Patient*innen kaufen aber auch ganz gezielt Medikamente im Ausland, weil die Arzneimittel dort oft sehr viel günstiger sind. Das liegt daran, dass die Arzneimittelpreise in vielen Ländern staatlich reguliert werden. Ausgedehnte Hamsterkäufe sollte man im Ausland trotzdem unterlassen. Sonst holt sich der Zoll die vermeintliche Ersparnis bei der Ausreise wieder zurück. Zollfrei ist nur die Menge an Medikamente, die dem persönlichen Bedarf für maximal drei Monate entspricht. Das gilt für EU-Länder und einige Drittländer. Um ganz sicher zu gehen, sollte man sich vor der Reise auf der Webseite des Bundesministeriums für Gesundheit informieren.

Zusätzlich droht im Ausland die Gefahr, beim Medikamentenkauf eine Fälschung zu erwerben. Wer im Urlaub Medikamente ausschließlich in offiziellen Apotheken einkauft, reduziert dieses Risiko. Hinweise auf gefälschte Präparate sind zudem extrem niedrige Preise und der freie Verkauf von Wirkstoffen, die eigentlich verschreibungspflichtig sind. Besonders oft werden Potenzmittel, Diätpillen und Schlafmittel auf diese Weise angeboten.

Gesundheitliche und strafrechtliche Folgen
Kauf und Einfuhr solcher Fälschungen bergen zweierlei Probleme. Zum einen gesundheitliche: Der Wirkstoff kann zu hoch oder zu niedrig dosiert, gar nicht enthalten oder durch einen anderen ausgetauscht sein. Es drohen aber auch strafrechtliche Konsequenzen: Die Einfuhr gefälschter Arzneimittel ist nämlich generell verboten.

Doch nicht nur Fälschungen und ihre Folgen sind zu bedenken. Etliche im Ausland erhältliche Lifestylepräparate und Medikamente enthalten Inhaltstoffe, die in Deutschland nicht erlaubt sind, und deshalb nicht eingeführt werden dürfen. Eine genaue Prüfung der Präparate ist deshalb unerlässlich. Dies gestaltet sich oft schwierig. Eine Hilfe bei Sprachbarrieren sind Medikamentenübersetzer, die von einigen Anbietern kostenfrei als App angeboten werden (z.B. in der ERV travel & care App). Sie zeigen auch auf, wie die Pendants zu deutschen Medikamenten oder die enthaltenen Inhaltsstoffe im Reiseland heißen.

Quelle: Pressemitteilung der ergo Reiseversicherungen

Herzdruckmassage auch bei Frauen!: Keine falsche Scheu

Quelle: apotheken.de | 07.02.2025 | mauritius images / Science Photo Library / Microgen Images
 Bei der Herzdruckmassage muss das Brustbein 5 bis 6 cm tief Richtung Wirbelsäule gedrückt werden.Frauen haben beim Herzstillstand in der Öffentlichkeit schlechte Karten. Sie werden seltener reanimiert als Männer und haben schlechtere Überlebenschancen.

Nur zwei Drittel werden reanimiert
Bei einem Herzstillstand hilft nur eines: Die Reanimation mit Herzdruckmassage. Doch davon profitieren in erster Linie Männer. Denn Frauen bekommen von Ersthelfer*innen deutlich seltener eine Herzdruckmassage, wie Studien immer wieder aufzeigen.

So auch z. B. eine Untersuchung aus den Niederlanden. Darin erhielten nur knapp 68 Prozent der Frauen, die in der Öffentlichkeit einen Herzstillstand erlitten hatten, eine Herz-Lungen-Wiederbelebung. Bei den Männern waren es immerhin 73 Prozent. Das dürfte mit ein Grund sein, warum Männer einen Herzstillstand häufiger überleben als Frauen. Ihre Überlebensrate betrug in der holländischen Studie 20%, die der Frauen nur 12,5 %.

Keine falsche Scham!
Einige Gründe könnten dazu führen, dass Frauen bei einem Herzstillstand auf offener Straße seltener geholfen wird. Möglicherweise besteht eine gewisse Scham, die Brust einer Frau zu berühren oder ihre Kleidung anzuheben. Ein weiterer Grund könnte die Tatsache sein, dass in den Erste-Hilfe-Kursen die Wiederbelebung meist an männlichen Puppen geübt wird. Manch eine Ersthelfer*in hat vielleicht auch Sorge, durch hartes oder schnelles Drücken die Frauenbrust zu verletzen.

Druckpunkt liegt auf dem Brustbein
Doch das ist unbegründet: Der richtige Druckpunkt liegt bei der Herzdruckmassage auf dem Brustbein, also zwischen den Brüsten. Bei exaktem Vorgehen kann der Brust also nichts passieren. Zaudern dagegen kann tödlich sein, mahnen Expert*innen. Ob Mann oder Frau, ob weibliche oder männliche Ersthilfe: Bei einem Herzstillstand muss die Herzdruckmassage sofort beginnen. Laut Herzstiftung sieht das folgendermaßen aus:

Knien Sie sich seitlich neben die Person (egal ob rechts oder links) Setzen Sie den Handballen auf die Mitte des Brustbeins, platzieren Sie Ihre zweite Hand auf den Handrücken der ersten. Beugen Sie sich senkrecht über die Brust und drücken Sie mit gestreckten Armen das Brustbein tief (5 bis 6 cm) und schnell (100 bis 120-Mal/Minute) in Richtung Wirbelsäule.

Atemspende weglassen
Die Herzdruckmassage muss durchgeführt werden, bis das Rettungsteam einsetzt. Weil sie sehr anstrengend ist, sollten sich mehrere Ersthelfer*innen abwechseln. Eine Atemspende empfiehlt die Herzstiftung ausdrücklich nicht. Dass liegt unter anderem daran, dass eine Herzdruckmassage ohne Beatmung einfacher durchzuführen und die Bereitschaft von Ersthelfer*innen dazu größer ist. Studien haben auch gezeigt, dass die Herzdruckmassage allein in den ersten Minuten nach Herzstillstand effektiver ist als die Reanimation mit Atemspende.

Frauenherzen schlagen anders
Frauen mit Herzstillstand werden seltener als Männer von Laien reanimiert - das muss sich ändern. Um darauf aufmerksam zu machen, gibt es den #GoRed Day. Wer heute, am 7.Februar 2025, etwas Rotes trägt und ein Foto davon in den Sozialen Medien postet, macht damit auf Frauenherzgesundheit aufmerksam.

Quellen: European Heart Journal, Deutsche Herzstiftung

Herzgesund durch Essen und Bewegung: Was dem Herz guttut

Quelle: apotheken.de | 06.02.2025 | mauritius images / Noriko Cooper / Alamy / Alamy Stock Photos
 Bewegung ist ein wichtiger Faktor für ein gesundes HerzHerz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Das hängt eng mit dem Lebensstil zusammen. Doch wer sich herzgesund ernährt und auf ausreichend Bewegung achtet, der verringert sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Was ist besonders zu beachten?

Man ist, was man isst
Einen der wichtigsten Faktoren für die Gesundheit von Herz und Kreislauf bildet die Ernährung Dabei spielt unter anderem die Zusammensetzung des Essens eine große Rolle. Zuviel Fett und Zucker machen dick, zu viel Salz erhöht den Blutdruck, gesättigte Fettsäuren lagern sich besonders gut im Inneren der Blutgefäße an.

Wer sich herzgesund ernähren möchte, sollte als auf folgendes achten:

Salz mindern. Maximal 5 g Salz pro Tag sollten es sein. Zucker reduzieren. Besonders Fertigprodukte enthalten viel davon. Süßstoffe sind nicht viel gesünder, sie machen besonders schnell wieder Appetit auf mehr. Soft- und Energydrinks weglassen. Gesättigte Fettsäuren meiden. Gesättigte Fettsäuren finden sich besonders in verarbeiteten Fetten wie Margarine, in Fastfood und Fertigprodukten. Weniger rotes und verarbeitetes Fleisch. Hauptsache Gemüse. Obst, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte sollten die Basis der Ernährung bilden.

Einige Ernährungsweisen erfüllen die Anforderungen besonders gut, so die DASH-Diät, die Mittelmeer-Diät oder vegetarische Kost. Auch vegetarisch plus Fisch (pescetarisch) ist gut fürs Herz. Wenn doch Fleisch, so sollte mageres oder Geflügelfleisch gewählt werden.

Bewegung für alle
Neben der Ernährung ist die Bewegung ein weiterer Schlüssel für ein gesundes Herz. Denn Bewegung senkt unter anderem den Blutdruck und die Cholesterinwerte und reduziert Stress.  Die Bewegungsempfehlungen sind schon seit langem gleich. Mindestens 150 Minuten pro Woche sollten sich Erwachsene moderat körperlich betätigen. Moderat heißt, dass man sich beim Bewegen noch gut unterhalten kann, wie beim Walken oder langsamen Joggen. Dazu sollte noch 2-3mal in der Woche ein moderates Krafttraining kommen, um dem natürlichen Muskelabbau entgegenzuwirken. Der Zusatznutzen: Muskeln verbrennen reichlich Energie im Unterhalt und helfen dadurch, das Körpergewicht im Normalbereich zu halten – ein weiterer Schutzfaktor fürs Herz.

Frauen im Vorteil
In Punkto Sport haben Frauen einen besonderen Vorteil: Sie müssen weniger Zeit in Sport investieren als Männer, um ihre Herzgesundheit zu fördern. Für den maximalen Schutzeffekt reichen ihnen 140 Minuten pro Woche, Männer benötigen dazu das Doppelte. Dazu fällt der Schutzeffekt bei Frauen auch noch mehr als doppelt so stark aus. Das gilt ähnlich fürs Krafttraining.

Frauenherzen schlagen anders
Frauen und Männer profitieren nicht nur unterschiedlich von Training. Im Falle eines Herzinfarktes unterschieden sich ihre Symptome deutlich voneinander. Um darauf aufmerksam zu machen, gibt es den #GoRed Day. Wer am 7.Februar 2025 etwas Rotes trägt und ein Foto davon in den Sozialen Medien postet, macht damit auf Frauenherzgesundheit aufmerksam.

Quellen:

Lebensstil-basierte Therapie der arteriellen Hypertonie - Artikel des portals herzmedizin.de, der die diesbezüglcihen Leitlinien der europäischen und deutechen Fachgesellschaften zusammenfasstPocket-Guidelines "Präbention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen" der European Heart Association und der Deutschen Gesellschaft für KardiologieCochrane-Studie zur Geschlechterunterschieden der Effektivität von Sport zur Prävention von Herz-Kreislauf-ErkrankungenHealthcare Frauen e.V. - Verein, der sich für frauenspezifische Besonderheiten der Medizin stark macht